Über Gestaltung streiten – Bewusster Kommunizieren für mehr Gestaltungsqualität
Macht es Sinn, über Gestaltung zu streiten? Eine Frage, auf die es wohl nie eine klare Antwort geben wird. Aber vielleicht können wir uns auf folgendes einigen:
Wir können Gestaltung in einzelnen Teilen rational erklären - Bauphysik, Statik, Ökonomie, Normen, Statistik usw. liefern hier genügend Fakten. Insoweit ist jede Gestaltung für uns logisch nachvollziehbar, ja geradezu folgerichtig. Hierüber zu streiten, macht im Grunde wenig Sinn. Nicht nur, dass es am Ende aussichtslos wäre, gegen rationale Fakten anzudiskutieren. Es macht auch darum wenig Sinn, weil es der Sache als Ganzes nicht gerecht werden würde. So wissen wir – ja, wir fühlen es:
Gestaltung ist mehr als die Summe rationaler Teilaspekte. Gestaltung spricht uns an, sie wirkt auf und in uns. Sie regt Gefühle und Gedanken an, sie beeinflusst unser Verhalten und natürlich: unsere Kommunikation. Und alles das macht Gestaltung erst zu dem, was sie ist.
Davon sollten wir ausgehen, wenn wir über Gestaltung reden oder auch streiten. Es wird der Sache gerecht und zeigt uns, wer wir wirklich sind. Und das macht Sinn.
• praktische Regeln, Methoden und Instrumente für die verbale und visuelle Kommunikation im Entwurfsprozess
• typische Kommunikationsfallen bei der Diskussion von Gestaltungsqualitäten und Entwurfsdarstellungen
• rhetorische Tipps
• typische Konstellationen: Planungsteam, Bürgerbeteiligungen, Fachplaner, Bauherren
• Informations- und Bedeutungsgehalt visueller Darstellungsformen im Kontext von Gestalttheorie und -qualität
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich vor allem an die Planenden aller Fachrichtungen aus den Bereichen Entwurf, Wettbewerbe, Präsentation und Öffentlichkeitsarbeit sowie an Projektentwicklerinnen und Projektentwickler, Wirtschaftsfördernde, Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker sowie Bauherrinnen und Bauherren.
Lernziel
Nach dem Seminar verfügen die Teilnehmenden über grundlegende praktische Kenntnisse für eine bewusste und zielführende verbale Kommunikation von Entwurfsinhalten und Gestaltungsqualitäten in Planungsprozessen.
Inhalt
Es ist schwierig, über die Qualität von Gestaltung zu diskutieren. Oft fehlen einem die Worte, die Nerven oder einfach der Mut. Und so drehen sich Gestaltungsdiskussionen oft um vieles – nur nicht um Gestaltungsqualitäten. Für Planerinnen und Planer, für Gestalterinnen Gestalter kann das essentielle Folgen haben: Nicht nur, dass Gestaltungsqualität verloren gehen oder die Planung ins Stocken geraten kann, weil die Beteiligten ständig „aneinander vorbeireden“. Es entsteht meist auch das Gefühl, dass gestalterische Intention und Profession nicht (an)erkannt wird. Das geplante Seminar will dem vorbeugen. Es verdeutlicht grundlegende Phänomene in der Kommunikation, um eine bewusstere und letztendlich zielführende Kommunikation insbesondere in Gestaltungs- und Planungsprozessen zu fördern.
Hinweis: Das Seminar setzt auf die Bereitschaft der Teilnehmenden, sich der eigenen Rolle in der Kommunikation bewusster zu werden und pragmatische Rezepte kritisch zu hinterfragen.