Präsenz: Vortragsreihe "Nachhaltiges Bauen" der Fachhochschule Potsdam und der Brandenburgischen Architektenkammer: Die Natur der Zukunft wächst in der Stadt - an der Wand, auf dem Dach, auf Brachflächen -

Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende und Berufsausübende der Fachrichtungen Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, ist aber auch interessant für andere Fachrichtungen wie z.B. Garten- und Landschaftsbau oder Botanik.

Aus Initiativen von der Architektenschaft der Brandenburgischen Architektenkammer und von Studierenden der Fachhochschule Potsdam ist eine gemeinsame Vortragsreihe zum Thema „Nachhaltigkeit“ entstanden. Damit soll sowohl den aktuellen als auch den potenziell künftigen Mitgliedern der Architektenkammer ein Fortbildungsangebot unterbreitet werden. Der Studierendenschaft sollen dabei auch Einblicke in die berufspraktischen Aspekte nachhaltigen Bauens gegeben werden.

Die Anforderungen an die Realisierung heutiger Bau- und Planungsaufgaben sind im Zeichen des Klimawandels und des gesellschaftlichen Bewusstseinswandels zunehmend komplexer geworden. Das beginnt bei der Stadtplanung und umfasst neben der Infrastruktur- und Detailplanung auch die Ausführung und den Betrieb von Gebäuden und Freianlagen, insbesondere bei der Bestandssanierung.

Was muss in welcher Projektphase bedacht werden? Welche Akteure sind dazu notwendig? Welche Kompetenzen und welches Wissen ist hierfür erforderlich und wo gibt es Informationen hierzu?

Der Fokus der 9. Veranstaltung dieser Vortragsreihe liegt auf dem Zusammenhang von städtischen Nutzungen, natürlichen Kreisläufen und Artenvielfalt. Ausgehend von den verschiedenen Anforderungen, die einerseits an Gebäude und städtische Freiflächen gestellt werden, und andererseits an natürliche Lebensbedingungen von Pflanzen, Tieren und Menschen, werden einzelne Aspekt davon vertieft behandelt.
Zunächst wird die vielfach beobachtete Biodiversitätskrise erfahrbar gemacht, welche letztlich die menschliche Existenz infrage stellt.
Sodann gibt es einen differenzierten Blick auf die naturräumlichen Möglichkeiten im Zusammenhang mit Gebäuden, insbesondere Fassaden und Dächer, sowie die oft wenig beachteten brachliegenden Flächen. Deren Potentiale zu erkennen und zu nutzen, wird als ein gewinnbringender Ansatz erläutert. Es geht dabei um nichts weniger als ein Umdenken sowohl in der Gebäude- als auch in der Freiflächenplanung. Anhand von Praxisbeispielen wird auch klar, welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen dafür erforderlich sind.

Dazu wird Herr Jakob Nolte den einführenden Fachvortrag halten. Er hat bereits frühzeitig begonnen, Themen der botanischen Biodiversität wissenschaftlich zu vertiefen, ist 2021 Bundessieger bei Jugend forscht gewesen und einer der 30 einflussreichsten Menschen unter 30 in Deutschland (Die ZEIT, 2021), wodurch er auch Angela Merkel von seinen Ergebnissen überzeugen konnte. Heute ist er Bot-schafter der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen, um in der Gesellschaft mehr Sensibilität für Biodiversität zu erzeugen. Beruflich konzeptioniert und verwirklicht er ökologisch-zukunftsorientierte Landnutzungssysteme und Urbanes Grün.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Michael Prytula, werden auch die Stimmen aus dem Publikum und die Erfahrungen der Podiumsgäste zu Wort kommen, d.h. aus der Praxis eines Landschaftsarchitekten, aus dem Studium der FH und aus der einschlägigen Forschung.

Fachreferent: Jakob Nolte, Botaniker und Biodiversitätsspezialist, Dozent an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula, FHP, Forschungsprofessor für Ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen

auf dem Podium:
Praxis: Claus Herrmann, Landschaftsarchitekt bei hochC, Berlin
Studium: Lara Brenner, FH
Hochschule: Dipl.-Ing. Marco Schmidt, TU Berlin, Institut für Architektur, Fachgebiet Gebäudetechnik und Entwerfen